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12 Wochen Kinderyoga Tipps - Loslassen & Transformation

  • Autorenbild: Sabine Koenig
    Sabine Koenig
  • 15. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Woche 1– Wenn Kinder lernen, das Alte ziehen zu lassen



Inhaltsverzeichnis


Einleitung: Warum Loslassen für Kinder so wichtig ist


Der Herbst ist eine Jahreszeit der Veränderung. Die Bäume lassen los, was sie nicht mehr brauchen – und schenken uns dabei ein leuchtendes Farbenspiel. Auch Kinder dürfen lernen, dass Loslassen nichts mit Verlust, sondern mit Vertrauen zu tun hat. Wenn sie im Yoga erleben, dass jedes Ende der Anfang von etwas Neuem ist, entsteht inneres Gleichgewicht und Leichtigkeit.

Diese Woche steht ganz im Zeichen von Loslassen & Transformation – mit der Baumhaltung, einer berührenden Geschichte und einer Einladung zu einem herbstlichen Yoga-Erlebnis, das Kinder erdet und beflügelt zugleich.


Kontext: Was Loslassen im Kinderyoga wirklich bedeutet

Loslassen ist eines der zentralen Themen im Yoga – doch was heißt das eigentlich für Kinder?Viele Kinder erleben heute Druck, Erwartungen und schnelle Veränderungen. Im Yoga dürfen sie für einen Moment aus diesem Kreislauf aussteigen – und lernen, dass „Loslassen“ viele Ebenen hat.


1. Körperlich loslassen

Kinder tragen oft Anspannung im Körper, ohne es zu merken – hochgezogene Schultern, gespannte Stirn, flache Atmung.

Durch spielerische Bewegung, bewusstes Atmen und kleine Pausen erfahren sie:

Wenn ich loslasse, fühle ich mich leichter.

Das zeigt sich ganz konkret, wenn

  • der Atem tiefer wird,

  • die Schultern sinken,

  • und sich das Gesicht entspannt.

Loslassen bedeutet hier: den Körper wieder als Freund zu spüren – nicht als etwas, das „funktionieren“ muss.


Kinderyoga: Kind liegt entspannt auf der Matte

2. Emotional loslassen

Gefühle wie Wut, Angst oder Traurigkeit sind bei Kindern ganz normal. Doch oft dürfen sie diese nicht frei ausdrücken. Kinderyoga bietet einen geschützten Raum, in dem Gefühle kommen und gehen dürfen – ohne Bewertung. Ein kräftiger Löwenatem oder das symbolische Fallenlassen in eine Decke hilft, Emotionen abzugeben.

So lernen Kinder:

  • Ich darf fühlen, was ich fühle.

  • Ich muss nichts festhalten.

  • Und nach jedem Gefühl kommt wieder Ruhe.

Das stärkt ihr emotionales Gleichgewicht und ihre Fähigkeit, mit Stress umzugehen.


3. Geistig loslassen

Manche Kinder grübeln schon früh: „War ich gemein?“ – „Was, wenn ich etwas falsch mache?“Im Yoga dürfen Gedanken einfach weiterziehen wie Wolken am Himmel. Kleine Achtsamkeitsübungen helfen dabei:

„Ich atme ein – ich bin ruhig. Ich atme aus – ich lasse los.“

So entsteht eine sanfte innere Klarheit. Kinder lernen, dass sie nicht ihre Gedanken sind, sondern sie beobachten und verändern können.


4. Pädagogisch loslassen

Auch Erwachsene dürfen loslassen – von Perfektion, Erwartungen oder dem Wunsch, dass Kinder „immer mitmachen“. Kinderyoga erinnert uns daran, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus hat. Loslassen heißt hier:

  • Vertrauen statt Kontrolle,

  • Einladung statt Zwang,

  • Mitgefühl statt Bewertung.

So entsteht ein Raum, in dem Kinder sich wirklich entfalten dürfen – körperlich, emotional und kreativ.


Fazit: Loslassen ist Vertrauen

Loslassen bedeutet nicht, etwas zu verlieren – sondern Vertrauen zu gewinnen. Wenn Kinder erleben, dass sie sicher sind, auch wenn sie etwas abgeben, entsteht innere Stärke. Diese Erfahrung begleitet sie weit über die Yogamatte hinaus – in Freundschaften, in der Schule und im Leben.


Kinderyoga: Ein Mädchen im Herbstwald


Hauptteil: Die Praxis – Baumhaltung & Herbstgeschichte


Yogaübung: Der Baum (Vrksasana)


Der Baum ist eine der schönsten Übungen im Kinderyoga. Er symbolisiert Standfestigkeit und gleichzeitig Flexibilität – beides braucht man, um loszulassen.

So kannst du die Übung anleiten:


  1. Beide Füße fest am Boden. Die Kinder spüren ihre „Wurzeln“ – stark und sicher.

  2. Ein Fuß kommt an den Knöchel oder die Wade. (Für kleine Kinder reicht es, die Zehenspitze am Boden zu lassen.)

  3. Die Arme wachsen wie Äste nach oben. Einige Kinder wackeln – das ist gut! Denn auch wackeln ist Übung in Balance.

  4. Tief atmen. Beim Ausatmen dürfen die Kinder sich vorstellen, wie alte Gedanken oder Sorgen wie Blätter vom Baum fallen.


Praxistipp: Lasst jedes Kind ein „symbolisches Blatt“ loslassen – ein echtes Herbstblatt oder eines aus Papier, auf das es schreibt, was es loslassen möchte. So wird der Prozess sichtbar und begreifbar. Oder schmückt die Kinder in der Baumposition mit Chiffontüchern in Herbstfarben. Dann kommt ein Wind und bläst sie alle herunter.



Geschichte: Das Herbstblatt, das loslassen muss

Es war einmal ein kleines Blatt, das hoch oben im Baum lebte. Es liebte seinen Platz und hatte Angst, zu fallen. Der Wind flüsterte:

„Vertraue, kleines Blatt. Wenn du loslässt, wirst du tanzen.“

Da schloss das Blatt die Augen – und ließ los. Es drehte sich, glitt, lachte. Und als es den Boden berührte, spürte es:

Loslassen bedeutet nicht, verloren zu gehen – sondern sich zu verwandeln.

Diese kleine Geschichte öffnet Herzen. Sie lädt Kinder dazu ein, über sich selbst nachzudenken:

  • Was möchte ich loslassen?

  • Wovor habe ich manchmal Angst?

  • Was fühlt sich danach leichter an?


Weitere Herbstgeschichten findest du hier: Elkes Herbstgeschichten



Zusätzliche Inspiration: Der Herbst-Yoga-Walk

Mach mit deiner Gruppe einen Spaziergang in die Natur. Sammelt bunte Blätter, hört das Rascheln unter den Füßen und beobachtet, wie alles im Wandel ist. Das verbindet Bewegung, Achtsamkeit und Naturerlebnis.

Kombiniere den Spaziergang mit:

  • einer Atemübung („Ich atme ein: Ich nehme neue Energie auf. Ich atme aus: Ich lasse Altes los.“)

  • einer kleinen Meditation: Augen schließen, Wind hören, Sonne auf dem Gesicht spüren.

So erleben Kinder Loslassen als etwas Lebendiges – nicht als Verlust, sondern als Teil des Kreislaufs des Lebens.


Kinderyoga: ein Spaziergang im Herbstwald

Fazit: Das Geschenk des Loslassens

Wenn Kinder lernen loszulassen, entsteht Platz für Neues. Sie spüren: Veränderung ist nichts Bedrohliches, sondern eine Chance, zu wachsen. Im Kinderyoga erfahren sie diese Wahrheit mit Körper, Atem und Herz.

Die Baumhaltung hilft ihnen, Stabilität und Vertrauen zu finden – und das Herbstblatt erinnert daran, dass im Fallen immer auch Leichtigkeit steckt.


Möchtest du weitere Ideen und Themen für eine Kinderyogalehrerstunde?

Dann Schau hier bei meinem Blogartikel zu Woche 2 Selbstvertrauen und Stärke


Möchtest du lernen, wie du solche Geschichten, Übungen und achtsamen Prozesse professionell anleitest?

Dann begleite mich in meiner Kinderyogalehrer-Ausbildung – eine Reise voller Herz, Wissen und Magie.



Sabine König

Kinderyoga, Yoga-, Glücks- und Achtsamkeitstrainerin, Trainerin der bunten Intelligenz und Klangenergetikerin


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