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12 Wochen Kinderyoga Praxis - Selbstvertrauen und Stärke

  • Autorenbild: Sabine Koenig
    Sabine Koenig
  • 14. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Woche 2 – Kinder wachsen über sich hinaus



Einleitung: Warum innere Stärke wichtiger ist als Perfektion

Kinder müssen nicht perfekt sein, um stark zu sein – sie müssen nur spüren, dass sie genug sind, so wie sie sind. Im Kinderyoga erleben sie genau das: Sie dürfen mutig sein, Fehler machen, laut lachen, hinfallen und wieder aufstehen. Selbstvertrauen entsteht nicht durch Lob oder Leistung, sondern durch die Erfahrung: Ich kann das. Ich darf ich selbst sein.

Diese Woche widmen wir uns dem Thema Selbstvertrauen & Stärke – mit einer kräftigenden Yogahaltung, einer Löwengeschichte und spielerischen Ideen, die Mut und Freude in jede Kinderyoga-Stunde bringen.


Inhaltsverzeichnis



Kontext: Was Selbstvertrauen im Kinderyoga bedeutet

Selbstvertrauen ist das Fundament, auf dem Kinder wachsen. Es ist das leise innere Gefühl, dass man etwas schaffen kann – auch wenn es im ersten Moment schwierig aussieht. Im Kinderyoga fördern wir dieses Vertrauen ganzheitlich – körperlich, emotional, geistig und sozial.


1. Körperliche Stärke spüren

Kinder erleben ihren Körper oft erst richtig, wenn sie ihn bewegen, fordern und balancieren. Kraftübungen im Yoga – wie der Krieger oder der Löwe – zeigen ihnen:

„Mein Körper kann etwas. Ich bin stark und stabil.“

Diese körperliche Erfahrung ist der erste Schritt zu innerer Stärke. Denn wer sich stark fühlt, tritt auch selbstbewusster auf.


Kinderyoga: Die körperliche Stärke spüren

2. Emotionale Stärke entwickeln

Selbstvertrauen entsteht auch, wenn Kinder ihre Gefühle annehmen dürfen. Manchmal sind sie schüchtern, ängstlich oder wütend – und genau das ist in Ordnung. Im Yoga dürfen sie all das ausdrücken: durch Bewegung, Atem, Stimme oder Stille.

Wenn sie lernen, Gefühle zu spüren, ohne sie zu verstecken, wächst das Vertrauen in sich selbst. Denn Selbstvertrauen bedeutet nicht, immer mutig zu sein – sondern sich trotz Angst etwas zu trauen.


3. Geistige Stärke und innere Haltung

Im Yoga üben Kinder, aufmerksam zu sein: auf ihren Körper, ihren Atem und ihre Gedanken. Sie erkennen: „Ich kann entscheiden, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte.“Das ist mentale Stärke – die Fähigkeit, ruhig zu bleiben, auch wenn es schwierig wird.

Kleine Achtsamkeitsübungen („Ich atme ein – ich bin ruhig. Ich atme aus – ich bin stark.“) helfen Kindern, diese innere Kraft zu verankern. So entsteht Selbstvertrauen, das nicht von außen kommt, sondern von innen wächst.


4. Pädagogische Haltung: Mut statt Bewertung

Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen zutrauen, dass sie etwas schaffen. Im Yoga bedeutet das: Wir korrigieren nicht, wir ermutigen. Jede Haltung darf anders aussehen, jedes Kind hat seinen eigenen Ausdruck.

Selbstvertrauen entsteht, wenn Kinder spüren:

  • Ich darf ausprobieren.

  • Ich darf Fehler machen.

  • Ich darf stolz auf mich sein.

Im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause – diese Haltung kann jede und jeder weitergeben.



Kinderyoga: Mut und selbstvertrauen stärken


Hauptteil: Die Praxis – Der Krieger und der kleine Löwe


Yogaübung: Der Krieger (Virabhadrasana)

Der Krieger ist eine kraftvolle und zugleich erdende Übung. Er hilft Kindern, ihre innere Stärke zu spüren – mit beiden Füßen fest am Boden und dem Blick mutig nach vorn.

So kannst du sie kindgerecht anleiten:

  1. Ein Bein geht weit nach hinten, das vordere Bein bleibt gebeugt. Die Kinder stehen stabil – wie ein echter Krieger oder eine mutige Heldin.

  2. Die Arme werden seitlich ausgestreckt oder über den Kopf gehoben. Der Blick geht nach vorne: stark, ruhig, konzentriert.

  3. Tief atmen. Mit jedem Atemzug spüren die Kinder ihre Kraft. Beim Ausatmen dürfen sie sagen:„Ich bin mutig!“ oder „Ich kann das!“


Tipp für den Unterricht: Lass die Kinder eigene „Kriegernamen“ erfinden: der sanfte Krieger, die mutige Löwin, der lachende Held. So verbinden sie Stärke mit Freude und Kreativität.


Geschichte: Der kleine Löwe, der seine Angst überwindet

Es war einmal ein kleiner Löwe, der Angst hatte zu brüllen. Die anderen Tiere lachten: „Ein Löwe, der nicht brüllt?“ Da ging der kleine Löwe zu einem alten Baum im Dschungel und fragte: „Wie werde ich mutig?“ Der Baum antwortete:

„Mut heißt nicht, keine Angst zu haben. Mut heißt, es trotzdem zu versuchen.“

Am nächsten Morgen atmete der Löwe tief ein, spürte sein Herz und brüllte. Nicht laut, nicht perfekt – aber echt. Und in diesem Moment wusste er: Ich bin stark, so wie ich bin.

Diese Geschichte lässt Kinder über Mut nachdenken: Wann war ich mutig? Wann hat mir jemand geholfen, an mich zu glauben? So entsteht Achtsamkeit – nicht nur für den Körper, sondern auch für die eigenen Erlebnisse.


Zusätzliche Inspiration: Das Löwenspiel im Kindergarten


Im Gruppenunterricht oder Kindergarten ist das Löwenspiel ein Highlight. Es verbindet Bewegung, Stimme und Spaß – und stärkt das Selbstvertrauen ganz spielerisch.

So funktioniert es:

  1. Die Kinder hocken sich hin, atmen tief ein und machen sich groß.

  2. Beim Ausatmen strecken sie Zunge und Hände weit nach vorne und brüllen laut wie ein Löwe.

  3. Danach: Stille. Die Kinder hören ihren Herzschlag – und spüren die Kraft, die in Ruhe liegt.

Diese Übung löst Spannungen, fördert Selbstwahrnehmung und macht richtig gute Laune. Sie ist auch wunderbar für Morgenkreise oder als Abschluss einer Yogastunde geeignet.


Zusammenfassung:

Selbstvertrauen wächst, wenn Kinder sich trauen

Selbstvertrauen entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Erfahrung. Wenn Kinder erleben, dass sie mutig sein dürfen, auch wenn sie wackeln oder scheitern, wächst eine Kraft in ihnen, die bleibt.

Im Yoga spüren sie:

  • Ich kann mich konzentrieren.

  • Ich darf laut sein.

  • Ich darf stolz auf mich sein.

Und genau diese Erfahrung verändert alles – im Kindergarten, in der Schule und im Leben.


Schau hier meine weiteren Blogaritkel mit noch mehr Tipps rund um das Thema Kinderyoga


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Sabine König


Kinderyoga, Yoga-, Glücks- und Achtsamkeitstrainerin, Trainerin der bunten Intelligenz und Klangenergetikerin

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