12 Mitmachgeschichten im Kinderyoga unter der Lupe
- Sabine Koenig

- 30. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Okt.
für kleine Yogis von 4 - 8 Jahren
Im Don Bosco Verlag erschienen gibt es diese 12 Mitmachgeschichten für das Kinderyoga.
Ich habe ein Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen und ausprobiert.
Inhaltsverzeichnis: 12 Mitmachgeschichten für das Kinderyoga (Don Bosco Verlag) – Eine Rezension
Das Material

Das Material ist in einer stabilen Schachtel mit der Größe von 19,5 x 17,5 cm verpackt und somit eine praktische Größe, um es noch in die Tasche zu stecken. .
Der Inhalt: 35 Bildkarten mit Yogaübungen Format 9 x 13 cm und ein Praxisbuch mit 96 Seiten.
Optisch gefällt mit die Ausführung einmal sehr gut. Schauen wir einmal genauer hinein.
Der Inhalt
Nach einem Vorwort der Autorin Gertrud Fassl wird in aller Kürze auf Yoga eingegangen. Was ist Yoga? Was sind Asanas? Der Unterschied zum Erwachsenenyoga und was Kinderyoga bewirkt. Wie gesagt hier in aller Kürze, da der Schwerpunkt ja auf den Mitmachgeschichten liegt.

Es gibt noch Tipps zur Ausführung der Übungen, die Regeln im Kinderyoga und Vorschläge zur Vorbereitung und etwas ausführlicher der Ablauf einer Kinderyogastunde. Danach folgen die 12 Mitmachgeschichten.
Zum Schluss kommt noch das ABC der Yogaübungen, wo auf die einzelnen Übungen eingegangen wird und die Ausführung erklärt wird.
Gehen wir einmal tiefer in den Inhalt hinein.
Die Regeln
Ich möchte etwas näher auf die Regeln eingehen, die im Buch genannt werden. Da ich selbst schon seit 2018 Kinderyoga unterrichte, fallen mir einige Dinge auf.
Welche Regeln ich gut finde:
Yogaübungen sollen/müssen angenehm sein, niemals die Schmerzgrenze überschreiten
Beim Kinderyoga geht es nicht um höher, schneller, weiter
Die Yogastunde ist freiwillig
vorher aufs Klo gehen
Welche Regeln bei mir auf Widerstand stoßen:
Korrigieren ja, aber nicht viel
Korrekturen widersprechen meinem Verständnis von Kinderyoga. Natürlich ist eine "richtige" Ausführung der Asanas (Yogaübungen) auch im Kinderyoga wichtig. In dem genannten Alter ab 4 - 8 Jahren steht allerdings der Spaß für mich an 1. Stelle und geht es nicht so um die "genaue" Ausführung einer Übung. Ab Schuleintritt wird das immer wichtiger, aber auch hier korrigiere ich nicht, indem ich sage, so geht es richtig, sondern mit Tricks die Kinder dahinführe die Übung zu verändern. Sonst erinnert die Yogastunde an Schule und Lernen mit richtig und falsch. Genau das soll es nicht sein. Hier hätte ich mir gewünscht, dass dies ausgeführt wird, wie die Autorin das genau meint.
Geatmet wird grundsätzlich durch die Nase
Ja Nasenatmung üben ist wichtig. Es befeuchtet die Atemwege und erwärmt sie. Oft haben Kinder in dem Alter Infekte, die sie zwingen durch den Mund zu atmen, was dann wieder zu neuen Infekten führen kann. Die Abwehrfunktion der Nasenschleimhaut wird geschwächt. Die Nasengänge sind bei Kindern noch eng, deshalb sollten sie öfter durch die Nase atmen, damit diese geweitet werden.
Mit gezielter Anleitung kann immer wieder auf eine Nasenatmung hingewiesen werden. Spielerisch und mit Leichtigkeit. Die Regel oben wirkt auf mich sehr streng und konkret. Hier wäre eine Erklärung sicher gut gewesen, warum immer wieder auf die Nasenatmung hingewiesen werden darf. Wenn ein Kind allerdings gerade einen Infekt hat, wird es wohl schlecht Luft bekommen.
Yogaübungen werden ruhig, langsam und konzentriert ausgeführt.
Sorry, aber wo ist da der Spaß? Also wenn ich das lese, hätte ich als 4- jährige keine Lust da mitzumachen. Mein Ziel für die Kinderyogastunde ist es, dass die Kinder Spaß an der Bewegung haben, neue Bewegungsrichtungen (eigentlich alte wieder neu) entdecken und den Körper in Balance und Beweglichkeit zu schulen. Das alles natürlich mit viel Achtsamkeit und Aufmerksamkeit soweit möglich.
Mein Schwerpunkt bei den Kinderyogastunden sind Achtsamkeit und Herzensbildung sowie Spaß und die Lust an der Bewegung.
Wir reisen gemeinsam in Länder, treffen dort Tiere und es gibt immer eine Interaktion mit den Kindern. Das heißt, wir erfinden Yogaübungen, die es gar nicht gibt, zu Tieren oder Gegenständen die im Yoga keine eigene Übung haben. Gerade diese Interaktion machen den Kindern besonders viel Spaß. In den Mitmachgeschichten hätte ich das auch so empfunden, deshalb passt für mich diese Regel da irgendwie nicht hinein.
Die ideale Gruppenanzahl für eine Yogastunde sind 6 Kinder
Ja wenn ich die Regeln der Autorin einhalten will, dann stimmt das sicherlich.
Ich habe Gruppen mit Kindern zwischen 8 und 22 Kinder. Je jünger die Kinder, umso weniger Kinder sind gut. In der Schule werden es dann mehr. Hier können sich Kinder schon leichter an Regeln halten und es klappt auch mit mehreren Kindern gut. Vor allem gehen dann Gruppenübungen besser und für Partnerübungen habe ich eine gewisse Auswahl zur Verfügung.
Die Karten

Karten aus dem Material - 12 Mitmachgeschichten/Kinderyoga Die Abbildungen auf den Karten finde ich sehr gelungen. Oft gibt es anatomisch falsche Darstellungen zu sehen oder inkorrekte Ausführungen der Übungen.
So ist z. B. oft der Nacken überstreckt (bei der Kobra ist das meistens der Fall).
Auch finde ich die Diversität der Bilder toll, so fühlt sich jedes Kind angesprochen. Egal ob Bub oder Mädchen und welche Hautfarbe es hat.
Die Auswahl der Übungen finde ich auch gut, da es einige Übungen gibt, die im Kinderyoga kontraindiziert, also ungeeignet für Kinder sind. Diese hat die Autorin auch ausgelassen und weist im Vorfeld auch schon darauf hin, worauf geachtet werden soll.
Auf der Rückseite ist jeweils die Beschreibung der jeweiligen Übung zu lesen. Die Kinderyogalehrerin sollte diese allerdings möglichst auswendig kennen. Das Material richtet sich an Erzieherinnen, die evtl. keine Kinderyogalehrer sind und keine Erfahrungen haben.
Dazu wäre mein Tipp, die Übungen erst einmal selbst auszuprobieren und zu üben.
Der Ablauf einer Kinderyogastunde
Die ausführlichen Erklärungen hier finde ich sehr gut, da sich das Material für Erzieherinnen geschrieben wurde, die keine Kinderyogalehrer sind.
So kann der Stundenablauf 1 zu 1 übernommen werden und ausgeführt werden. Dies ermutigt (hoffentlich) Erzieherinnen dazu das Material zu nutzen. Es richtet sich aber auch an Familien. Auch hier finde ich die Erklärung gut. Die Frage ist für mich, ob sich die Eltern, Erzieherinnen auch alles durchlesen, damit sie das nötige Wissen dazu haben.
Aber auch wenn einfach die Geschichten nacherzählt und nachgemacht werden, ist es auf jeden
Fall ein Gewinn für die Kinder.
So kann der Stundenablauf 1 zu 1 übernommen werden und ausgeführt werden. Dies ermutigt (hoffentlich) Erzieherinnen dazu das Material zu nutzen.
Die Mitmachgeschichten

Die Mitmachgeschichten sind nett geschrieben, einfach und gut zum mitmachen. Alle Übungen sind extra aufgeführt und man kann direkt Mitmachen. Die ersten Geschichten eignen sich auch zum Vorlesen.
Später werden die Geschichten dann ausführlicher, hier würde ich sie in eigenen Worten wiedergeben, ausschmücken und eher nicht mehr vorlesen, da die einzelnen Passagen dann schon recht lang werden.
Die benötigten Karten für die Geschichte sind rechts angezeigt, so ist die Vorbereitung super einfach und man kann sofort loslegen.

Sehr schön finde ich den Satz, der nach jeder Geschichte hervorgehoben steht. Er bezieht sich auf die Erzählrunde am Schluss der Stunde: "Jeder von uns hat etwas anderes gefühlt und erlebt - denn jeder von uns denkt anders, und das ist gut so."
Fazit
Insgesamt gefällt mir das Material sehr gut. Optisch ist das Material ansprechend und auch in leicht umsetzbar.
Meine Empfehlung für Familien und erste Berührung mit Kinderyoga ist auf jeden Fall da.
,Einzig die Regeln würde ich überarbeiten wollen und näher ausführen und auf das Alter und die Unterschiede in der Entwicklung noch näher eingehen.
Die Karten kann man ja auch so verwenden und eigene Geschichten erfinden, am besten mit den Kindern gemeinsam. Das macht am meisten Spaß!
Erhältlich ist das Buch im Don Bosco Verlag für ca. 20 Euro.
Wenn dich Kinderyoga generell mehr interessiert und du jetzt vielleicht Lust auf mehr bekommen hast, dann schau gern bei mir vorbei.
Im Sommer 2026 gibt es wieder die Möglichkeit die Ausbildung zur Kinderyogalehrerin mit Achtsamkeit und Herzensbildung bei mir zu machen! Live in Wien und mit der Unterstützung von Veronika Winter, Physiotherapeutin und Kinderyogalehrerin. Sie wird mit uns die "Anatomie for kids" genauer anschauen.
Sabine König
Kinderyogalehrerin, Achtsamkeits- und Glückstrainerin, Trainerin der bunten Intelligenz und Klangenergetikerin




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