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12 Wochen Kinderyoga Tipps - Geduld und Ausdauer

  • Autorenbild: Sabine Koenig
    Sabine Koenig
  • 8. Dez.
  • 4 Min. Lesezeit

Woche 9 – Langsam ist auch ein Tempo


Einleitung: Warum Geduld das Herz der Stärke ist


In einer Welt, die ständig schneller wird, ist Geduld eine leise Superkraft. Kinder erleben täglich Tempo, Erwartungen und Vergleiche – doch Wachstum geschieht in der Stille, im eigenen Rhythmus. Im Kinderyoga dürfen sie erfahren, dass Langsamkeit kein Mangel ist, sondern ein Zeichen von Achtsamkeit und Vertrauen.

Diese Woche widmet sich dem Thema Geduld & Ausdauer – mit sanften Übungen, einer inspirierenden Geschichte und Ideen, um innere Ruhe in den Alltag zu bringen.


Inhaltsverzeichnis



Kontext: Was Geduld im Kinderyoga bedeutet

Geduld ist mehr als Warten. Sie ist das Vertrauen, dass Dinge Zeit brauchen dürfen – und dass es in Ordnung ist, nicht immer sofort anzukommen. Im Kinderyoga üben Kinder diese Haltung auf natürliche Weise: durch Atmen, Wiederholen, Wahrnehmen.


1. Geduld als innere Haltung

Wenn Kinder eine Haltung halten, den Atem beobachten oder still sitzen, erfahren sie:

Ich kann ruhig bleiben, auch wenn es schwierig ist.

Geduld zeigt sich, wenn Kinder durchhalten, aber auch, wenn sie loslassen können. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Vertrauen – in sich selbst und in den Prozess.


Tipp: Übungen mit bewusster Langsamkeit (z. B. der „Schneckenlauf“) fördern Achtsamkeit und Selbstregulation.


2. Ausdauer durch achtsame Wiederholung

Kinder lernen durch Wiederholung – nicht durch Druck. Wenn sie eine Übung mehrfach erleben, wird sie vertraut, sicher und entspannend. Yoga unterstützt diesen natürlichen Lernprozess, indem es Rituale schafft: dieselbe Haltung, derselbe Atem, derselbe Rhythmus.

So entsteht Ausdauer nicht durch Zwang, sondern durch Sicherheit und Freude.


3. Pädagogische Perspektive: Vertrauen ins eigene Tempo

Im Yoga gibt es kein „zu langsam“. Pädagogisch bedeutet das: Wir geben Kindern Raum, ihr eigenes Tempo zu finden – beim Üben, beim Sprechen, beim Wachsen. Das stärkt Selbstvertrauen und reduziert Vergleichsdruck.

Wenn Kinder erleben dürfen, dass Langsamkeit willkommen ist, entsteht Gelassenheit – eine Kompetenz, die sie durchs ganze Leben begleitet.


Kinderyoga: Der Berg als Übung für Ausdauer

Hauptteil: Die Praxis – Der Berg und die kleine Schildkröte


Yogaübung: Der Berg (Tadasana)

Der Berg ist eine scheinbar einfache Haltung – und doch eine der kraftvollsten. Er symbolisiert Ruhe, Beständigkeit und Vertrauen in die eigene Stärke.

So kannst du sie anleiten:

  1. Die Kinder stehen mit beiden Füßen fest auf dem Boden.

  2. Sie spüren ihre Verbindung zur Erde – stabil, ruhig, sicher.

  3. Arme hängen locker, der Atem fließt ruhig.

  4. Mit jedem Atemzug wächst der Berg – stark, still, gelassen.


Variation: Lass die Kinder sich vorstellen, dass sie ein Berg in den Jahreszeiten sind – Sonne, Regen, Schnee, Wind. Alles darf kommen und gehen – der Berg bleibt.

Diese Übung stärkt innere Stabilität und vermittelt das Gefühl: „Ich bin ruhig und stark – egal, was um mich herum passiert.“


Geschichte: Die kleine Schildkröte

Es war einmal eine kleine Schildkröte, die traurig war, weil sie so langsam war. „Alle sind schneller als ich“, seufzte sie. Da sagte der alte Baum:

„Du bist nicht zu langsam. Du siehst nur mehr.“

Die kleine Schildkröte begann, darauf zu achten: das Licht auf den Blättern, den Wind auf ihrer Haut, die Stille des Waldes. Und sie lächelte – weil sie merkte, dass sie nie etwas verpasst hatte.

Diese Geschichte lehrt Kinder, dass Langsamkeit kein Nachteil ist, sondern ein Geschenk – sie lässt uns die Welt wahrhaftig erleben.


Zusätzliche Inspiration: Rituale für Langsamkeit im Alltag


1. Die langsame Minute

Setz dich hin und nimm die 1 Minute Zeit.

Eine Uhr ticken hören, den Atem zählen, einfach sein. Eine Minute bewusste Ruhe wirkt oft stärker als zehn Minuten Ablenkung.


2. Die Schildkrötenpause

Kinder gehen in die Kindhaltung und ziehen sich „in ihren Panzer“ zurück: Sie machen sich klein, schließen die Augen, atmen tief – und kommen dann wieder heraus. Eine wunderschöne Mini-Meditation.

(Bei der Kindhaltung gehst du vom 4-Fuß Stand aus und legst den Popo auf den Fersen ab. Die Arme kannst du vorne lassen oder gemütlich an den Seiten ablegen)


3. Der geduldige Atem

Atme ein - zähle auf 4, atme aus und zähle auf sechs. Das beruhigt das Nervensystem und fördert Fokus und Geduld. Diese Übung ist ab dem 8. Lebensjahr geeignet!


Solche Rituale helfen, den Tag zu entschleunigen – im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause.


Kinderyoga: Atemübung für Geduld und Ausdauer

Zusammenfassung: Geduld wächst in der Stille

Geduld ist die Fähigkeit, mit Freundlichkeit auf das Leben zu warten. Im Kinderyoga lernen Kinder, sich selbst Zeit zu geben – beim Atmen, Wachsen und Lernen. Wenn sie erfahren, dass ihr Tempo richtig ist, entsteht ein tiefes Vertrauen in sich selbst.

Langsam ist kein Rückschritt – es ist Achtsamkeit in Bewegung.

Weitere Tipps für Kinderyoga im Alltag findest du in meinen anderen Blogartikeln. Z. B. hier


Möchtest du lernen, wie du mit Yoga Kindern hilfst, innere Ruhe, Ausdauer und Vertrauen zu entwickeln? Dann begleite mich in meiner Kinderyogalehrer-Ausbildung – für mehr Bewusstsein, Herz und Gelassenheit im pädagogischen Alltag.



Sabine König


Kinderyoga, Yoga-, Glücks- und Achtsamkeitstrainerin, Trainerin der bunten Intelligenz und Klangenergetikerin

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