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Konzentration fördern bei Kindern zwischen 4 und 10 Jahren - mein Geheimtipp

Autorenbild: Sabine KoenigSabine Koenig

Aktualisiert: 29. Jan.

Konzentrationsprobleme bei Kinder nehmen immer mehr zu. Eine Umfrage 2023 bei Lehrpersonen hat ergeben, das 81 % der Schüler und Schülerinnen Probleme hat sich zu konzentrieren. Bei den höheren Klassen waren dies sogar 91 %.


Warum nehmen diese Probleme immer mehr zu? Und noch wichtiger - Wie kann man Konzentraion bei Kindern fördern?



Konzentration fördern: Kinder bei Lernen
Konzentration ist Übungssache

10 mögliche Ursachen, warum Kinder sich schlecht konzentrieren können


1. Überstimulation durch digitale Medien

Ja oft gehört und doch unterschätzt: Durch häufigen Konsum von schnellen und wechselnden Inhalten auf Tablets, Smartphones oder Fernsehen fällt es Kindern schwer, sich auf längere Aufgaben zu fokussieren. Dies ist leider der häufigste Punkt für Konzentrationsschwäche bei Kindern.


2. Schlafmangel

Kinder im Alter bis 9 Jahren brauchen 11 Stunden Schlaf. Bis 14 Jahre noch mindestens 9 Stunden. Unzureichender oder schlechter Schlaf ist eine der häufigsten Ursachen für Konzentrationsprobleme bei Kindern.


3. Fehlende Bewegung

Langes sitzen in der Schule, evtl. davor und danach im Auto oder den Öffis führt dazu, dass Kinder sich zu wenig bewegen. Bewegungsmangel wiederum führt zu Unruhe und Zappeligkeit, was die Konzentration erheblich beeinträchtigt. Oft fehlen Bewegungspausen.


4. Stress oder emotionale Belastung

Kinder sind sehr feinfühlig. Ob es familiäre Konflikte, Leistungsdruck oder Mobbing in der Schule betrifft, belastet dies Kinder emotional. Somit können sie sich schwerer auf eine Sache fokussieren.


5. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

ADHS ist in aller Munde. Es wird als eine weit verbreitete neurologische Ursache für Konzentrationsschwierigkeiten angenommen.


6. Reizüberflutung in der Umgebung

Obwohl Kindern ja nachgesagt wird, dass sie selber laut sind, bewirkt eine laute, unruhige oder chaotische Umgebung, dass sie schnell abgelenkt sind. Oft empfinden Kinder die Umgebung als zu laut.


7. Mangelnde Struktur und Routinen

Hand aufs Herz, welche Regeln gibt es in eurer Familie? Regeln bieten den Kindern Orientierung und Sicherheit. Gerade zu Hause können sie sich am besten entspannen, wenn sie genau wissen, was wann passiert und welche Abläufe es gibt.


8. Überforderung oder Unterforderung

Hier gilt es mit dem Kind herauszufinden, wo es hakt. Sind die Aufgaben zu schwierig oder zu leicht?

In beiden Fällen kann das bei Kindern schnell zu Frustration oder Desinteresse führen.


9. Unzureichende Ernährung

Kaum zu glauben. Aber gerade in unserem Überfluss an Nahrung ist eine ausgewogene Ernährung gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Insbesondere ein Mangel an wichtigen Nährstoffen, beeinflusst die kognitive Leistung und Aufmerksamkeit negativ.


10. Medizinische oder neurologische Ursachen

Und in wenigen Fällen können Probleme wie Sehstörungen, Hörschwierigkeiten oder neurologische Erkrankungen ebenfalls die Konzentration beeinträchtigen. Diese sind jedoch weniger häufig.


Diese Reihenfolge reflektiert die allgemeinen Trends und Statistiken, kann aber individuell variieren.


Überprüfe einmal diese genannten Punkte, um die Ursache für die Konzentrationsschwäche deines Kindes zu erforschen. Trifft ein oder mehrere Punkte zu? Was könnt ihr tun, um diese Punkte zu verbessern?


Um die Konzentration bei Kindern zu fördern, habe hier auch einen anderen Lösungsansatz.


Mein Geheimtipp um Konzentration zu fördern - die Stille


Ja genau, auch Kinder brauchen Stille.


Konzentration fördern mit Stille: Kind auf der Yogamatte mit Augensäckchen

Mit Stille ist hier nicht nur eine kurze Entspannung und Ruhe gemeint. Mit Stille meine ich auch dem Kopf, dem Gehirn eine Ruhepause zu gönnen.


Alle Eindrücke von "außen" müssen verarbeitet werden. Unser Gehirn ist im Dauerstress, wenn wir ihm keine Ruhephasen gönnen. Alles was wir sehen, hören, riechen oder fühlen wird verarbeitet und wahrgenommen und irgendwo abgespeichert.


Alle Eindrücke müssen gespeichert werden. In der Stille kann das Gehirn regenerieren.


Mit Stille Momente, Ruheinseln oder kleinen Meditationen helfen wir ihm dabei.



Schon vor vielen Jahren habe ich bei einem Kurs von Dorothee Kreusch-Jacob gehört, dass wir Kinder nur über die Bewegung gut in die Stille führen können.

Bei der Ausbildung zur Trainerin der "bunten Intelligenz" ist mir das noch einmal ganz bewusst geworden, dass diese Aussage absolut richtig ist. Aber nicht nur Kinder, auch wir Erwachsene profitieren von Bewegung, bevor wir uns in Pausen begeben und "abschalten".


Diese Stille muss nicht lautlos sein. Manchmal ist sie sogar sehr laut, wenn wir uns bewusst Zeit nehmen in uns hinein zu lauschen zum Beispiel. Dann wird unsere innere Stimme, unsere Gedanken laut. Wir nehmen auch unseren Körper besser wahr. So hören wir unser Herz klopfen unser Blut rauschen. Geräusche im Ohr, im Kopf, im Bauch. Absolute Stille gibt es nicht, denn auch in der Natur sind immer wieder Geräusche von Tieren, den Pflanzen, die im Wind wiegen oder des Wetters.


Wir dürfen nicht verlernen auf die Stille zu hören, sonst sagt sie uns nichts mehr. Ernst Ferstl

5 Tipps wie wir Kinder in die Stille führen können


Wie schon oben geschrieben: Es geht über die Bewegung in die Stille


Tipp 1

Ein Spaziergang in der Natur. Geht gemeinsam in die Natur. Tobt euch erst richtig aus, spielt Fangen am Weg oder lass die Kinder einfach laufen und sich frei bewegen. Nach einiger Zeit wirst du merken, wie das Kind entweder von alleine langsamer wird, oder du leitest es an einmal aufmerksam zu sein.

Gerade in der Natur gibt es zahlreiche Möglichkeiten in die Stille zu gehen.


Konzentration fördern: Wandern in der Natur
Stille Orte in der Natur finden

  • sammelt Gegenstände in der Natur und legt gemeinsam möglichst still ein Mandala

  • stell dich zu einem Baum und spüre seine Rinde, rieche an ihm oder lehne dich an. Du kannst ihn auch umarmen

  • legt euch in die Wiese und schaut den Wolken nach oder schließe die Augen und rieche und spüre

  • beobachte einmal ein kleines Stück Boden im Wald. Was siehst du alles? Was krabbelt da? Wieviel verschiedene Dinge siehst du?


Tipp 2

Zündet eine Kerze an und setzt euch um den Tisch herum. Ihr könnt einfach nur einmal die Flamme beobachten. Vielleicht macht jemand den Zeitwächter und ihr vereinbart eine gewisse Zeit (2-3 Minuten) in denen nicht gesprochen wird. Nach dieser Zeit kann jeder der möchte erzählen, was das Besondere an diesem Tag war.


Oder macht ein Dankbarkeitsritual daraus und überlegt, für was ihr heute dankbar wart. Wichtig ist hier die positiven Gedanken hervorzuheben. Gerade wenn es nicht so gut gelaufen ist, versucht mindestens 2 -3 positiven Dinge zu finden.

Ihr könnt daraus ein Abendritual oder Wochenritual machen.


Tipp 3


Konzentrationsschwäche: Kinder in Stille bringen
Kinder in die Stille führen

Mit Kindern im Kindergartenalter kommen leicht mit einer Geschichte in die Stille.

Hier auf dem Bild zu sehen ist eine meiner Kindergartengruppen, wie sie als Raupe im Kokon schlafen, um dann als Schmetterling wieder aufzuwachen.


Zuerst spielen wir die Raupe, die sich dich und fett frisst, angelehnt an das Buch "die kleine Raupe Nimmersatt". Man kann auch die Geschichte lesen und gleichzeitig spielen.


Wenn sie dann satt gefressen ist, hüllt sie sich in ihren Kokon ein. Die Kinder legen sich auf den Boden und machen sich klein oder rollen sich ein. Ich bedecke jedes Kind mit einem Chiffontuch und flüstere mit leiser Stimme weiter: "Die Raupe liegt jetzt in dem Kokon und es ist ganz eng aber warm und gemütlich" So verbring sie den Winter und wartet auf die Frühlingssonne - Stille - und wenn die Sonne dann immer stärker scheint, merkt die Raupe plötzlich, dass sich etwas verändert hat.


Es dauert ja auch etwas bis der Schmetterling im Frühling dann aus dem Kokon kommt. Die Kinder genießen diese Stille und freuen sich, wenn die Musik ihnen dann zeigt, dass jetzt der Schmetterling aus dem Kokon kommen darf. Es sind nur wenige Minuten, aber es gibt ihnen die Chance sich zu entspannen.


Tipp 4

Ruhe Inseln schaffen


Schaut einmal konkret euren Wochenplan an. Wo ist echt viel los und wo ist es auch zu viel? Welche außerschulischen Aktivitäten hat dein Kind? Frag es einmal, ob es diesen Kurs oder jenes Treffen auch will. Überforderung erkennt man auch an der Unlust des Kindes. Oder wenn es nach der Nachmittagsveranstaltung schlecht gelaunt ist. Kinder können sich oft nicht so äußern und ausdrücken, wenn ihnen etwas zu viel ist.


Geht mal Tag für Tag durch und überlegt gemeinsam, ob das so passt. Natürlich kann man nicht immer alles so planen und einrichten, dass es wirklich für alle passt und muss Kompromisse eingehen. Sucht dann möglichst konkrete Zeiten, wo Kinder sich zurückziehen können. In diese Zeit dürfen sie sich in die Ruhe Insel zurückziehen. Plant diese Zeit fix in den Wochenplan ein.


Ruhe Inseln einrichten:

Sucht euch einen Platz, wo ihr so eine Ruhe Insel einrichtet.

Der Platz sollte diese Eigenschaften haben:

  • die Möglichkeit sich wirklich zurückziehen zu können

  • gemütlich eingerichtet sein mit Polstern, Decken, Taschenlampe oder kleiner dimmbaren Lampe, evtl. auch eine Lichterkette

  • zum Kuscheln einladen

  • nach oben evtl. eine Begrenzung haben, wie ein Zelt oder eine Plane/Decke als Abschluss

  • Material zum Lesen, anschauen, beobachten, Kuscheltiere

  • wer möchte auch eine Möglichkeit leise Musik zu hören evtl. mit Kopfhörer


Besprecht ganz klar die Regeln für diesen Platz. Ruhe Insel heißt: Ich bin hier alleine und kann mich hier ungestört zurückziehen. Macht euch ein Signal aus, wenn ihr evtl. zu einem Termin müsst und die Ruhe Insel verlassen werden muss.


Tipp 5


Konzentration fördern: Uhr als Zeitmesser
Blog Zeit

Tja - der ist noch nicht ganz fertig geworden am Ende meiner Blog-Zeit heute ;-)


Wenn du Interesse an weiteren Tipps hast, wie du dein Kind fördern kannst, um sich besser Konzentrieren zu können, dann trag dich hier gleich ein und ich schicke dir ein pdf mit weiteren Tipps zu.




Bis dahin, wünsche ich euch viele achtsame und Stille Momente.


Sabine

Kinderyogalehrerin, Glücks- und Achtsamkeitstrainerin, Trainerin der bunten Intelligenz und Klangtherapeutin













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